Die Kraft der Identitätsorientierten Psychotraumatherapie (IoPT) entdecken

Die Identitätsorientierte Psychotraumatherapie (IoPT), entwickelt von Prof. Dr. Franz Ruppert, beschäftigt sich mit den Auswirkungen von individuellem wie auch generationenübergreifendem Trauma auf die Identität eines Menschen. Sie stellt zwei zentrale Fragen ins Zentrum:

  • Was ist mir geschehen?

  • Welche Folgen hat dies für mein Leben?

Die Anliegenmethode

Im Mittelpunkt der IoPT steht die sogenannte Anliegenmethode. Dabei formuliert der Klient ein persönliches Anliegen, das in der Sitzung erforscht werden soll, zum Beispiel: „Ich möchte mich selbst lieben.“ oder „Warum kann ich nachts nicht schlafen?“

Das Anliegen hilft, das im Moment wichtigste Thema zu benennen und sichtbar zu machen. Wie es formuliert ist, entscheidet ganz allein die Person selbst. Wichtig ist lediglich, dass das Anliegen ein „Ich“ enthält, da unsere gesamte innere Organisation um dieses Zentrum in unserer Psyche stattfindet.

Die Anliegenmethode nutzt die Fähigkeit unserer Psyche, intuitiv in Resonanz zu gehen. Jedes Wort trägt gespeicherte Informationen und kann verborgene Dynamiken, Gefühle und Strukturen in uns sichtbar machen. Auf diese Weise öffnet sich ein Zugang zu inneren Anteilen, die bisher unbewusst geblieben sind.

In einer IoPT-Sitzung können bis zu drei Elemente aus dem Anliegen ausgewählt und in Resonanz erforscht werden.

Die Kraft der Anliegenmethode

Mit der Anliegenmethode lassen sich innere Zustände und Strukturen erforschen, unabhängig davon, ob sie mit aktuellen Problemen, Symptomen oder sehr frühen Erfahrungen verbunden sind. Auch vorgeburtliche Traumata oder transgenerational weitergegebene Belastungen im Familiensystem können so sichtbar und bearbeitet werden.

Durch Resonanz und die Selbstregulation unserer Psyche kann IoPT dabei unterstützen:

  • das gesunde Ich und innere Ressourcen zu stärken

  • einen klaren, eigenen Willen zu entwickeln

  • Überlebensstrategien und ihre Entstehung zu verstehen

  • eine tiefere Verbindung zum Körper aufzubauen

  • das Nervensystem zu regulieren

  • Klarheit darüber zu gewinnen, wie frühe Erfahrungen die eigene Identität geprägt haben

  • innere Anteile kennenzulernen und zu verstehen

  • blockierte Traumagefühle und Körperreaktionen zu integrieren

  • Selbstmitgefühl und Selbstliebe zu entwickeln

  • das Selbstbewusstsein zu stärken

  • Beziehungsmuster und Dynamiken besser zu verstehen und gesündere Verbindungen zu gestalten

  • Kontakt zu bislang unterdrückten Persönlichkeitsanteilen aufzunehmen

  • sich von selbstschädigenden Mustern zu lösen

  • Symptome wie chronische Schmerzen oder Abhängigkeiten zu verringern oder zu überwinden

IoPT lädt uns ein, die eigene Lebensgeschichte mit Mitgefühl zu betrachten und uns selbst neu kennenzulernen. Durch das behutsame Wieder-in-Kontakt-Kommen mit abgespaltenen Anteilen kann das, was tief in Körper und Psyche gespeichert war, Schritt für Schritt integriert werden.

Den Körper in den Heilungsprozess einbeziehen

In meiner Arbeit als IoPT-Traumatherapeutin verfolge ich einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei ist es mir besonders wichtig, den Körper in den Heilungsprozess einzubeziehen und somatische Regulationen zu ermöglichen.

Meine Grundhaltungen in der Begleitung sind:

  • dich genau so willkommen zu heißen, wie du bist

  • dich beim Aufbau eines stabilen, ressourcevollen Selbst zu unterstützen

  • dich darin zu begleiten, leichter zwischen Aktivierung und Regulation wechseln zu können

  • dir zu helfen, ein inneres Gefühl von Sicherheit zu entwickeln

  • dich dabei zu unterstützen, eine liebevollere Beziehung zu dir selbst zu gestalten

Neue Erfahrungen integrieren und Trauma-Energien lösen

Während und nach einer Selbstbegegnung beginnt die Psyche, die in Resonanz erlebten Informationen, Gefühle und Körperempfindungen zu integrieren.

Das kann sehr intensiv sein. Wenn blockierte Energie sich löst, kann es anfangs sogar zu stärkeren Symptomen oder überwältigenden Gefühlen kommen. Das ist kein Zeichen von Rückschritt, sondern Teil des natürlichen Integrationsprozesses.

Wichtig ist zu verstehen, dass Heilung nicht linear verläuft. Der Körper trägt Erinnerungen, und wenn sich gespeicherte Energie bewegt, können neue Schichten von Gefühlen und Wahrnehmungen auftauchen. Dieser Prozess führt uns Schritt für Schritt näher zu uns selbst.

Mit wachsendem Bewusstsein verändern sich auch unsere Anliegen. Sie entspringen dann einem integrierteren Selbst und öffnen neue Ebenen von Heilung und Selbstverbindung.

Fragen? Gedanken? Kommentare?

Ich freue mich, von dir zu hören. Lasse gern einen Kommentar unter dem Artikel da. 💛

Alles Liebe,
Julia

Journaling-Impulse zur Selbstreflexion

Wenn dich Schreiben oder Selbstreflexion unterstützen, können dich diese Fragen begleiten:

  • Auf welche Weise lehne ich mich manchmal selbst ab – besonders in Bezug auf meine Überlebensstrategien?

  • Gibt es ein Gefühl, das ich oft vermeide? Was würde mir helfen, diesem Gefühl Raum zu geben?

  • Welche positiven Veränderungen nehme ich an mir wahr, seit ich mich mit meinem Trauma auseinandersetze?

  • Wie kann ich in mir ein Gefühl von Sicherheit und innerer Stärke finden auch dann, wenn ich getriggert bin?

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Nicht gewollt vor der Geburt? Wie frühes Trauma formt, wer wir werden